Viele Katzenhalter staunen, wenn sie auf der Zutatenliste ihres Katzenfutters Zucker entdecken. Warum sollte in Tiernahrung überhaupt Zucker enthalten sein? Die kurze Antwort: Katzen brauchen keinen zugesetzten Zucker – im Gegenteil, eine zuckerfreie Ernährung mit hohem Fleischanteil kommt ihrer natürlichen Ernährung am nächsten. In diesem Beitrag erfahrst du, warum Zucker im Katzenfutter problematisch ist, wie er sich oft versteckt, woran du hochwertiges, zuckerfreies Futter erkennen und wie die Umstellung auf ein gesundes Futter ohne Zucker stressfrei gelingt. Außerdem beleuchten wir den Unterschied zwischen Trocken- und Nassfutter in diesem Zusammenhang und beantworten häufige Fragen (FAQ) rund um zuckerfreie Katzenernährung.
Warum ist Zucker im Katzenfutter problematisch?
Katzen sind obligate Karnivoren: Ihr Organismus ist von Natur aus auf Fleisch als Hauptnahrungsquelle ausgelegt. Im Gegensatz zu uns Menschen haben Katzen kaum Verwendung für Kohlenhydrate wie Zucker. Sie besitzen keine Geschmacksrezeptoren für Süßes, das heißt sie können süßen Geschmack gar nicht wahrnehmen. Zucker hat für Katzen somit keinen geschmacklichen Reiz und auch keinen ernährungsphysiologischen Nutzen. Im Katzenkörper fehlen zudem bestimmte Enzyme, um größere Mengen an Zucker effektiv zu verstoffwechseln – z.B. es gibt keine Amylase im Speichel und nur wenig im Darm, welche bei anderen Tieren Stärke und Zucker aufspaltet (siehe hier). Diese biologische Anpassung kommt daher, dass die Vorfahren unserer Hauskatzen in freier Wildbahn fast ausschließlich proteinreiche, kohlenhydratarme Beutetiere gefressen haben.
Leere Kalorien und Stoffwechselbelastung
Zucker liefert sogenannte leere Kalorien – Energie ohne Nährwert. Wird er im Futter durch Fleisch ersetzt, bekommt die Katze stattdessen hochwertiges Protein. Überschüssiger Zucker im Futter, der nicht für Energie verbrannt wird, wird in Fett umgewandelt und gespeichert.
Auf Dauer kann dies Übergewicht begünstigen. Übergewicht ist bei Katzen ein Haupt-Risikofaktor für Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) – übergewichtige Katzen haben ein vierfach erhöhtes Diabetes-Risiko gegenüber normalgewichtigen Tieren.
Auch ohne sofortige Gewichtszunahme zeigt sich: Kohlenhydratreiche Ernährung führt zu höheren Blutzuckerspiegeln bei Katzen als proteinreiche Kost. Langfristig können solche ständig erhöhten Glukosewerte die Bauchspeicheldrüse belasten und die Insulinempfindlichkeit verschlechtern, was das Risiko für Diabetes weiter erhöht. Gerade für bereits diabetische Katzen ist eine kohlenhydratarme Fütterung wichtig, um den Blutzucker stabil zu halten (hier sollte der Zuckergehalt gegen Null gehen).
Wichtig: Katzen können Süßes nicht schmecken und benötigen keine Kohlenhydrate in der Nahrung. Ein hoher Fleischanteil ohne Getreide und ohne Zuckerzusatz entspricht am ehesten ihrer artgerechten Ernährung.
Zahngesundheit
Oft wird befürchtet, Zucker könne bei Katzen Karies verursachen wie beim Menschen. Tatsächlich haben Katzen aber sehr selten Karies. Die üblichen Karies-verursachenden Bakterien (wie Streptococcus mutans) kommen in ihrem Maul kaum vor, und der Speichel-pH ist höher, wodurch Säuren neutralisiert. Typische Zahnprobleme bei Katzen (wie FORL) stehen nicht in direktem Zusammenhang mit Zucker.
Dennoch fördert eine zuckerarme Ernährung die allgemeine Zahnhygiene, da sie weniger klebrige Beläge bildet als stark kohlenhydrathaltiges Futter. Kurz gesagt: Zucker ist nicht direkt ein Katzen-Karieserreger, aber er ist auch für die Zähne überflüssig.
Verdauungsprobleme
In größeren Mengen kann Zucker bei Katzen zu Durchfall und Magen-Darm-Beschwerden. Studien zeigen, dass wenn mehr als ~15% der Nahrung aus schnell verfügbaren Kohlenhydraten bestehen, Katzen Zucker im Urin ausscheiden und Verdauungsstörungen auftreten.
Zwar kommen die meisten handelsüblichen Futtersorten nicht an solche hohen Zuckeranteile heran, aber dieser Wert unterstreicht, dass der Katzenstoffwechsel auf hohe Zuckerzufuhr nicht vorbereitet ist.
Zusammengefasst schadet Zucker nicht sofort wie ein Gift, aber er ist für Katzen ernährungsphysiologisch unnötig und potenziell schädlich, besonders auf lange Sicht. Jede Kalorie aus Zucker fehlt für wichtige tierische Proteine. Für ein langes, gesundes Katzenleben solltest du daher auf zuckerfreies Futter mit hohem Fleischanteil setzen.
Versteckte Zuckerquellen im Katzenfutter erkennen
Wenn „Zucker“ auf der Packung steht, ist die Sache klar – aber oft versteckt sich Zucker hinter anderen Begriffen. In Deutschland und der EU schreibt die Futtermittelverordnung vor, dass jeder zugesetzte Inhaltsstoff deklariert werden muss, also auch Zucker. Allerdings dürfen Hersteller verschiedene Zuckerarten unter dem Sammelbegriff „Zucker“ zusammenfassen.
Zudem tarnt sich Zucker gerne hinter scheinbar harmlosen Zutaten. Hier einige typische Zuckerquellen und Bezeichnungen, auf die du achten solltest:
- Karamell – Oft als Farbstoff zugesetzt (z.B. „Zuckercouleur“). Karamellisierter Zucker verleiht dem Futter eine braune Farbedrhoelter.dedrhoelter.de. Ohne diesen Zusatz wäre die Soße im Nassfutter eher gräulich – weniger ansprechend fürs menschliche Auge.
- Sirup – z.B. Glukosesirup, Invertzuckersirup oder einfach „Sirup“. Diese flüssigen Zucker werden als Feuchthaltemittel oder Geschmacksmaskierer eingesetzt.
- Dextrose / Traubenzucker (Glucose) – Einfachzucker, der manchmal zur Geschmacksabrundung oder in Snacks eingesetzt wird.
- Saccharose / Sucrose – Chemischer Name für Haushaltzucker. Wird dieser zugesetzt, muss er als Zucker deklariert sein.
- Rübenschnitzel (Rübentrockenschnitzel) – Ein Abfallprodukt der Zuckerproduktion aus Zuckerrüben. Dient eigentlich als Ballaststoff, kann aber noch Restzucker enthalten. Steht oft bei den Zutaten von Trockenfutter oder minderwertigem Nassfutter.
- Melasse – Zuckerrübensirup oder Rohrzuckermelasse, sehr zuckerhaltig. Kann als natürliches Süßungsmittel deklariert sein.
- Malzextrakt / Maltose – Aus Getreide gewonnener Zuckerauszug (z.B. Gerstenmalz), der dem Futter einen malzig-süßen Geschmack und Geruch gibt.
- Fructose – Fruchtzucker, manchmal durch Zugabe von Früchte-Extrakt (z.B. Apfeltrester, Beeren) ins Futter gelangt.
- Zuckeralkohole – Bezeichnungen wie Xylitol (Birkenzucker) oder Sorbitol. Diese sind zwar chemisch keine Zucker, schmecken aber süß und können in bestimmten Snacks oder Zahnpflege-Leckerlis vorkommen. Achtung: Xylitol ist für viele Tiere giftig – für Katzen zwar weniger gefährlich als für Hunde, aber trotzdem ungeeignet als Futterzusatz.
Inulin, Fructo-Oligosaccharide und ähnliche Begriffe stehen nicht für zugesetzten Zucker, sondern für Ballaststoffe (präbiotische Fasern). Solche Zutaten liefern der Katze keine süßen Kalorien, sondern dienen der Darmgesundheit. Sie sind daher nicht problematisch im Zusammenhang mit „zuckerfrei“
Wie man sieht, gibt es zahlreiche Synonyme für Zucker. Prüfe die Zutatenliste deines Katzenfutters also genau. Je weiter vorne in der Liste eine Zutat steht, desto höher ist ihr Anteil im Futter (die Auflistung erfolgt mengenmäßig absteigend). Zucker oder zuckerhaltige Zusätze sollten gar nicht oder nur an allerletzter Stelle auftauchen – im Idealfall wirbt der Hersteller direkt mit „ohne Zuckerzusatz“. Fehlt ein expliziter Zucker in der Deklaration, heißt das zwar meist, dass kein reiner Zucker hinzugefügt wurde; dennoch können Getreide, Gemüse oder Obst im Futter natürlichen Zucker mitbringen. Ein Futter mit z.B. hohem Getreideanteil ist also nicht wirklich “zuckerfrei” im weiteren Sinne, da beim Verdauungsvorgang viel Glukose entsteht. Deshalb gehen qualitativ hochwertige Marken noch einen Schritt weiter und verzichten nicht nur auf reinen Zucker, sondern generell auf unnötige Kohlenhydratquellen wie Getreide.
Rechtlicher Hinweis: Wenn tatsächlich irgendeine Form von Zucker bei der Herstellung verwendet wurde, muss das deklariert werden. Hersteller können den Zucker zwar unter einer Oberkategorie verstecken, aber sie dürfen ihn nicht komplett verschweigen. Begriffe wie „pflanzliche Nebenerzeugnisse“ umfassen zwar vieles, aber Zucker fällt nicht darunter. Siehst du jedoch Zusätze wie „Karamell E150d“ bei den Zusatzstoffen, dann weißt du, dass Zucker in karamellisierter Form enthalten ist. Im Zweifel kannst du beim Hersteller nachfragen, welche Funktion ein unbekannter Begriff hat. Transparente Hersteller geben bereitwillig Auskunft.
Woran erkennt man hochwertiges, zuckerfreies Katzenfutter?
Der Markt wird zum Glück immer stärker von zuckerfreien Premium-Futtermitteln geprägt. Doch wie kannst du - als Halter - erkennen, ob ein Futter wirklich qualitativ hochwertig und artgerecht ist? Auchte auf folgende Merkmale:
- Hoher Fleischanteil als Hauptzutat: Qualitätsfutter listet an erster Stelle echtes Fleisch (z.B. Hühnerfleisch, Rindfleisch) oder Fisch. Ein hoher Fleischanteil – gerne 70% und mehr bei Nassfutter – liefert die notwendigen Proteine und entspricht der natürlichen Beute der Katze. Idealerweise wird der Anteil in Prozent angegeben. Vermeide Produkte, bei denen „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (4% XY)“ ganz oben stehen – hier könnte nur das Minimum an deklariertem Fleisch (4%) drin sein und der Rest undefinierbare Nebenerzeugnisse.
- Ohne Getreide und überflüssige Füllstoffe: Getreidefreies Katzenfutter ist oft automatisch auch zuckerfrei, denn Getreide (Weizen, Mais, etc.) wird hauptsächlich wegen seines Stärke- und Energiegehalts zugefügt, was in hochwertigem Futter nicht nötig ist. Statt Getreide setzen Top-Marken auf mehr Fleisch und ggf. etwas Gemüse in geringem Anteil (Mehr zu diesem Thema liest du in unserem Beitrag „Warum getreidefreies Katzenfutter?“). Keine oder nur sehr geringe Anteile an pflanzlichen Komponenten bedeuten einen niedrigeren Gesamt-Kohlenhydratgehalt. Ein wirklich zuckerfreies Futter sollte <5% Gesamt-Kohlenhydrate (NfE) aufweisen, auch wenn das auf der Packung nicht immer direkt ersichtlich ist.
- Transparente Deklaration: Hochwertige Hersteller legen offen, was drin ist. Du findest genaue Angaben wie z.B. „Zusammensetzung: 70% Huhn (Muskelfleisch, Herz, Leber), 28% Brühe, 2% Mineralstoffe“. Diese sogenannte offene Deklaration zeigt dir, dass kein Platz für versteckte Zucker oder Füllstoffe ist. Misstrauen ist geboten, wenn die Zutaten sehr vage oder in Sammelbegriffen angegeben sind – dann weiß man nicht, ob nicht doch etwas unerwünschtes (z.B. Zucker in irgendeiner Form) beigefügt wurde.
- Ohne Zuckerzusatz und künstliche Zusätze: Selbstverständlich sollte ein gutes Futter keinen deklarierten Zucker enthalten – weder als Zutat noch als Zusatzstoff. Ebenso sollte es frei von künstlichen Farb- und Aromastoffen sein. Ein Qualitätsfutter benötigt kein Karamell, um gut auszusehen, und keine künstlichen Geschmacksverstärker, um der Katze zu schmecken. Wenn überhaupt, werden natürliche Zusätze wie Kräuter oder etwas Brühe für den Geschmack genutzt.
- Alleinfuttermittel mit wichtiger Nährstoffen: Achte darauf, dass es sich um ein Alleinfuttermittel handelt (steht auf der Packung). Dann ist gewährleistet, dass alle nötigen Nährstoffe, Vitamine (z.B. Taurin, Vitamin A, B, D) und Mineralien enthalten sind. Viele hochwertige, zuckerfreie Futtersorten fügen z.B. Taurin (essentiell für Katzenaugen und Herz) und Omega-3-Fettsäuren hinzu – natürlich ohne Zucker als Trägerstoff.
- Gutes Preis-Leistungsverhältnis (mehr Qualität, weniger Füllstoff): Zwar sind Premium-Nassfutter mit hohem Fleischanteil teurer pro Dose als Billigmarken mit Zucker und Getreide. Allerdings sättigen sie in der Regel auch besser und man muss weniger davon füttern, da kein Platz für unnütze Füllstoffe verschwendet wird. Auf Dauer fährt man damit nicht nur gesundheitlich, sondern oft auch finanziell besser, weil die Katze gesünder bleibt (weniger Tierarztkosten) und optimal versorgt ist.
Ein einfaches Indiz: Viele Hersteller werben auf der Vorderseite der Dose oder des Beutels mit Schlagworten wie „ohne Zuckerzusatz“, „getreidefrei“, „85% Fleisch“ usw. Lass' dich davon aber nicht alleine leiten – prüfe stets die tatsächliche Zutatenliste. Zuckerfreies, fleischreiches Futter erkennt man daran, dass Fleisch die Grundlage bildet und weder „Zucker“ noch versteckte Zuckerquellen auftauchen. Dein Stubentiger erhält dadurch ein Futter, das deinem kleinen Raubtier-Stoffwechsel entspricht.
Trockenfutter vs. Nassfutter – was ist die bessere Wahl ohne Zucker?
Bei der Frage Trocken- oder Nassfutter scheiden sich die Geister. Für eine zuckerfreie Ernährung gilt: Beide Futterarten können ohne zugesetzten Zucker auskommen, aber es gibt Unterschiede in Zusammensetzung und Vorteilen/Nachteilen.
Nassfutter (Feuchtfutter)
Hochwertiges Nassfutter besteht überwiegend aus Fleisch und Wasser. Es kommt von Natur aus ohne Getreidestärke aus, da es nicht in Form gepresst werden muss. Viele Premium-Nassfutter enthalten 0 % Zucker – weder zugesetzt noch in nennenswerter Menge aus Zutaten.
Achten muss man hier vor allem bei günstigen Sorten, die in Sauce oder Gelee oft Karamellzucker einmischen, um die Optik zu verbessern. Der große Vorteil von Nassfutter: Es liefert viel Feuchtigkeit, was für die Nieren- und Harnwegsgesundheit der Katze wichtig ist. Außerdem ist der Proteinanteil gemessen an der Trockenmasse meist sehr hoch, Kohlenhydrate spielen kaum eine Rolle.
Für eine artgerechte, kohlenhydratarme Ernährung (nah am Beutetier) ist Nassfutter daher meist die erste Wahl. Nachteile von Nassfutter können der etwas höhere Preis und die geringere Haltbarkeit sein – geöffnete Dosen müssen kühl gelagert und innerhalb von 1–2 Tagen verbraucht werden. Auch ist es unpraktisch, Nassfutter länger stehen zu lassen (es trocknet ein); feste Fütterungszeiten sind hier sinnvoll.
Trockenfutter
Gutes Trockenfutter für Katzen kommt heutzutage oft ohne direkt zugesetzten Zucker aus – tatsächlich wird gewöhnlichem Trockenfutter laut Tierärzten kein Zucker beigemischt. Allerdings enthält fast jedes Trockenfutter Getreide oder andere Stärkequellen (wie Reis, Kartoffel, Erbsen), da diese für die Krokettenform als Bindemittel nötig sind. Das heißt: Trockenfutter ist in der Regel nicht frei von Kohlenhydraten.
Auch wenn kein Zucker deklariert ist, können 20–40% Getreide im Futter stecken, die im Körper zu Glukose abgebaut werden. Für Wohnungskatzen mit wenig Bewegung kann ein hoher Trockenfutteranteil daher schneller zu Übergewicht führen – vor allem, da Trockenfutter sehr energiedicht ist (kaum Wasser enthält) und oft „ad libitum“ den ganzen Tag bereitsteht (ad libitum - was?). Vorteile von Trockenfutter sind die einfache Handhabung, längere Haltbarkeit und geringere Geruchsentwicklung. Manche Halter mischen gern etwas Trockenfutter als Leckerli oder für die Zähne bei – wobei der Zahnreinigungseffekt von Trockenfutter umstritten ist.
Wer Trockenfutter ohne Zucker füttern möchte, sollte auf getreidefreie Sorten zurückgreifen (z.B. mit Hülsenfrüchten oder Tapioka als Bindemittel). Diese haben zwar ebenfalls Kohlenhydrate, aber oft einen höheren Proteinanteil als Standard-Trockenfutter mit viel Getreide. Wichtig ist, dass die Katze genug trinkt, da Trockenfutter kaum Feuchtigkeit liefert.
Fazit Trocken vs. Nass
Für eine konsequent zuckerarme Ernährung liegt Nassfutter vorn, da es leichter ist, ein Nassfutter zu finden, das weder Zucker noch hohe Kohlenhydratmengen enthält. Trockenfutter kann in Maßen jedoch ebenfalls Teil des Speiseplans sein – idealerweise ein hochwertiges, getreidefreies Trockenfutter mit hohem Fleischanteil, das ohne künstliche Zusätze auskommt. Viele Halter fahren gut mit einem Mix aus Nassfutter (Hauptmahlzeiten) und etwas Trockenfutter als Snack. Achte bei beiden Futterarten auf die Zutatenliste und bevorzuge Produkte, die klar mit „ohne Zucker“ werben und dies auch mit ihrer Deklaration belegen.
Tipps zur stressfreien Umstellung auf zuckerfreies Futter
Die Ernährung deines Vierbeiners auf ein zuckerfreies, fleischreiches Futter umzustellen, ist eine Investition in ihre Gesundheit. Katzen sind allerdings Gewohnheitstiere und mäkeln, wenn plötzlich das liebgewonnene Futter (mit vielleicht zweifelhaften Inhaltsstoffen) gegen ein neues ausgetauscht wird. Hier einige Tipps, wie die Futterumstellung gelingen kann:
- Schrittweise Mischung: Wechsle nicht von heute auf morgen komplett das Futter. Mische stattdessen über 7–10 Tage langsam immer mehr vom neuen zuckerfreien Futter unter das alte. Starte z.B. mit 25% neuem Futter und 75% gewohntes Futter für 2–3 Tage, dann 50/50, dann 75/25, bis du schließlich 100% Neues fütterst. Diese graduelle Anpassung lässt deiner Katze Zeit, sich an den Geschmack und Geruch zu gewöhnen, und der Darm kann sich ebenfalls auf die veränderte Zusammensetzung einstellen - siehe mjamjam-petfood.de/futterwechsel-beim-haustier.
- Kleine Portionen und Geduld: Biete anfangs kleine Portionen des neuen Futters an – am besten zu den normalen Fütterungszeiten, wenn die Katze Hunger hat. Frisst sie es nicht gleich, nimm es nach 15–20 Minuten wieder weg und biete später einen neuen Versuch an. Lasse deine Katze aber nicht verhungern; frisst sie gar nichts vom neuen Futter, gib zunächst wieder etwas vom alten und versuchs' es beim nächsten Mahl erneut mit einer Mischung. Geduld ist hier wichtig – manche Katzen brauchen mehrere Anläufe.
- Attraktiv machen: Nutze Tricks, um das neue Futter schmackhaft zu machen. Du kannst z.B. etwas vom Lieblingsleckerli zerbröseln und über das neue Nassfutter streuen. Ein Teelöffel Thunfischwasser (aus der Dose, ohne Öl) oder ein paar Tropfen warmes Wasser können das Aroma des Futters verstärken – Wärme lässt Gerüche intensiver werden, was bei Katzen oft den Appetit anregt. Auch leicht anwärmen (Körpertemperatur) kann Nassfutter attraktiver machen, da es Beutetiere imitiert.
- Feste Fütterungszeiten: Freie Fütterung (ständiger Zugang zum Futter) verleitet Katzen dazu, aus Langeweile zu knabbern und wählerisch zu sein. Stelle auf feste Mahlzeiten um, falls noch nicht getan. Eine leicht hungrige Katze wird eher bereit sein, Neues zu akzeptieren. Plane 2–3 feste Fütterungszeiten am Tag. So verbinden viele Katzen das auftauchende Futter automatisch mit Fressen und probieren eher.
- Sorten und Texturen variieren: Wenn deine Katze ein bestimmtes neues Futter partout verschmäht, probiere ein anderes – auch unter den zuckerfreien Marken gibt es unterschiedliche Geschmacksrichtungen und Konsistenzen. Manche Katzen mögen Paté nicht, fressen aber Stückchen in Gelee – oder umgekehrt. Probiere verschiedene Produkte, die alle Ihren Kriterien (zuckerfrei, hoher Fleischanteil) entsprechen. Irgendwann findest du einen Treffer. Sobald die Katze gemerkt hat, dass das neue Futter ihr bekommt und schmeckt, wird es leichter.
Bleibe konsequent, aber liebevoll. Eine gesunde Katze kann mal ein wenig mäkeln und eine Mahlzeit auslassen, jedoch bitte niemals striktes Hungern erzwingen – Katzen können bei längerem Nahrungsverzicht eine Fettleber entwickeln. Biete im Zweifel lieber kleinere Schritte bei der Umstellung an. Die meisten Katzen gewöhnen sich mit der Zeit an das neue, hochwertige Futter und profitieren von den besseren Inhaltsstoffen. Dein Durchhaltevermögen zahlt sich aus!
Häufige Fragen zu zuckerfreiem Katzenfutter
Ist „zuckerfrei“ das gleiche wie „kohlenhydratfrei“ oder „getreidefrei“?
Nein. Zuckerfrei bedeutet in der Regel, dass kein Zuckerzusatz im Futter enthalten ist. Es kann aber trotzdem Kohlenhydrate aus anderen Quellen (z.B. Getreide, Reis, Kartoffeln) enthalten. Getreidefrei wiederum bedeutet, dass keine Getreidesorten wie Weizen, Mais, Gerste etc. verarbeitet wurden – das Futter kann jedoch andere Kohlenhydrate (etwa aus Gemüse oder Pseudogetreide) haben.
Ein Futter kann also getreidefrei sein und trotzdem Zucker enthalten (z.B. durch Zugabe von Sirup oder Fructose), und umgekehrt kann ein Futter zwar zuckerfrei deklariert sein, aber dennoch einen hohen Anteil an Stärke/Kohlenhydraten besitzen (z.B. durch Reis oder Kartoffel). Kohlenhydratfrei wäre ein Futter, das nahezu gar keine verwertbaren Kohlenhydrate enthält – das ist in der Praxis selten (höchstens reines Fleisch/BARF wäre wirklich kohlenhydratfrei). Für die Gesundheit der Katze ist das Ideal ein Futter, das sowohl zuckerfrei als auch arm an Gesamt-Kohlenhydraten ist.
Achte deshalb auf beides: kein zugesetzter Zucker und ein geringer Anteil an Zutaten, die Stärke liefern. Ein Blick in die analytischen Bestandteile kann helfen – liegt der Rohfaser-Wert unter 1–2%, ist meist wenig Pflanzliches enthalten; ein hoher Proteinwert (>40% in der Trockenmasse) deutet auf viel Fleisch und wenig Kohlenhydrate hin.
Bekommt meine Katze von zuckerhaltigem Futter Diabetes?
Zucker allein verursacht nicht unmittelbar Diabetes, aber er kann indirekt dazu beitragen. Die Hauptursachen für Diabetes mellitus bei Katzen sind Übergewicht, Bewegungsmangel und genetische Veranlagungpurinainstitute.com. Futter mit viel Zucker oder generell hohem Kohlenhydratanteil liefert oft zu viele Kalorien, die zu Übergewicht führen können – und Übergewicht erhöht das Diabetes-Risiko drastisch. Zudem kann eine dauerhaft kohlenhydratreiche Ernährung die Blutzucker- und Insulinwerte ungünstig beeinflussen (siehe diesen PubMed Artikel).
Insbesondere bei Katzen, die bereits zu Übergewicht neigen oder leicht erhöhte Blutzuckerwerte haben, sollte man Zucker und übermäßige Kohlenhydrate strikt meiden. Mit zuckerfreiem, proteinreichem Futter haltest du das Diabetes-Risiko deiner Katze geringer. Falls deine Katze bereits an Diabetes erkrankt ist, empfiehlt der Tierarzt ohnehin auf kohlenhydratarme (möglichst <10% Kohlenhydrate) und zuckerfreie Nahrung umzustellen, um den Blutzuckerspiegel besser kontrollieren zu können.
Verursacht Zucker Karies oder andere Zahnschäden bei Katzen?
Karies – wie wir Menschen sie kennen – ist bei Katzen sehr selten. Die üblichen Kariesbakterien können sich im Katzenmaul kaum vermehren. Daher führt Zucker im Futter in der Regel nicht zu Lochfraß in den Zähnen. Das heißt aber nicht, dass Zucker völlig unbedenklich ist: Zucker und klebrige Stärke können die Bildung von Plaque und Zahnstein fördern.
Insbesondere Futter mit Soßen und Gelees (wo Zucker enthalten sein kann) hinterlassen Beläge an den Zähnen. Diese Beläge können zu Zahnfleischentzündungen beitragen. FORL (feline odontoklastische Resorptionsläsionen), eine häufige Zahnkrankheit bei Katzen, steht nicht in direktem Zusammenhang mit Zucker. Insgesamt schadet fehlender Zucker im Futter der Zahngesundheit nicht – im Gegenteil, eine Ernährung mit hohem Fleischanteil erfordert mehr Kauen und fördert Abrieb von Belägen.
Du solltest dennoch regelmäßig die Zähne deiner Katze kontrollieren (lassen) und bei Bedarf reinigen, denn Zahnprobleme haben oft vielfältige Ursachen (Genetik, Alter, Zahnstein etc.). Aber du kannst beruhigt sein: Die Angst vor Karies durch Zucker ist bei Katzen nicht so begründet wie beim Menschen.
Schmecken Katzen Süßes überhaupt?
Nein, Katzen können „süß“ nicht schmecken. Durch einen genetischen Defekt fehlt Katzen der Rezeptor für den Geschmack „süß“ vollständig. Anders als wir haben sie keine Vorliebe für zuckerhaltige Lebensmittel – ein Stück Kuchen würde deine Katze kalt lassen (natürlich sprichwörtlich, meine 3 Stubentiger würden ein Stück Küchen einfach inhalieren). Sie besitzt Geschmacksknospen für salzig, sauer, bitter und umami (herzhaft/fleischig), aber Süßigkeiten sind für sie geschmacklich irrelevant.
Wenn deine Katze also gern eine bestimmte Sorte Futter frisst, dann wegen des Aromas nach Fleisch oder Fett, nicht wegen etwaiger Zuckerzusätze. Das erklärt auch, warum viele Katzenleckerlis lieber auf Fisch, Fleisch oder Katzenminze setzen als auf Süße. Für uns Halter ist das ein wichtiger Hinweis: Wir müssen nicht denken, wir „verwöhnen“ die Katze mit etwas Süßem – sie hat nichts davon. Im Gegenteil, Zuckerzusatz dient höchstens technischen Zwecken (Farbe, Konservierung) und nicht dem Gaumengenuss der Katze.
Wenn Katzen Süßes nicht schmecken, warum fügen Hersteller überhaupt Zucker hinzu?
Gute Frage! Zucker hat im Katzenfutter andere Funktionen, die nicht mit dem Geschmack der Katze zu tun haben, sondern eher mit unseren Vorstellungen und mit der Verarbeitung:
- Optik und Farbe: Ein Hauptgrund ist die karamellbraune Farbe im Futter. Zucker karamellisiert bei hohen Temperaturen und gibt insbesondere Nassfutter in Sauce eine dunklere, „fleischigere“ Farbe. Ohne Zuckerzusatz wäre die Soße oft blass-grau, was wir Menschen unappetitlich finden könnten. Der Spruch „Das Auge isst mit“ gilt also indirekt auch beim Tierfutter – der Käufer greift eher zu braunem, dunklem Futter, weil er es mit Fleischsaft assoziiert.
- Textur und Feuchthaltefunktion: In halbtrockenen Leckerlis oder sogenannten halbfeuchten Futtermitteln (z.B. weiche Snack-Sticks) wird Zucker teils als Konservierungsmittel und Feuchthaltemittel eingesetzt. Er bindet Wasser und verhindert so, dass das Produkt verdirbt oder austrocknet. Das erhöht die Haltbarkeit.
- Kostengründe: Zucker (und generell Kohlenhydrate) sind billige Energielieferanten im Vergleich zu hochwertigem Fleisch. Einige Hersteller setzen daher auf einen gewissen Anteil Zucker/Stärke, weil es günstiger ist, Kalorien über Pflanzen zu liefern als über teures Fleisch. So lässt sich der Proteingehalt senken und der Gewinn steigern – für die Katze bringt das allerdings keinen Nutzen, im Gegenteil.
- Geschmacksabrundung: Auch wenn Katzen Süßes nicht direkt schmecken, können Zucker und Sirupe bittere Geschmäcker maskieren. Manchmal werden Zusatzstoffe (wie Vitaminpräparate oder bestimmte Proteine) als bitter empfunden – ein Hauch Süße kann das Gesamtprofil abrunden. Zudem entstehen beim Erhitzen von Zucker Röstaromen, die durchaus zum fleischigen Umami-Geschmack beitragen können. In geringen Mengen könnte Zucker also die Akzeptanz verbessern, obwohl die Katze nicht „Süße“ schmeckt – indirekt über Aromaveränderungen.
Insgesamt gilt aber: Ein gutes Katzenfutter braucht keinen Zucker. Moderne Premium-Hersteller verzichten bewusst darauf, da die Nachteile für die Katze überwiegen. Zucker ist technologisch zwar praktisch, aber es gibt Alternativen (z.B. natürliche Antioxidantien statt Zuckercouleur für die Optik, oder einfach die Akzeptanz, dass Fleischsaft nun mal hell sein kann). Wenn du als Verbraucher konsequent zuckerfreie Produkte bevorzugst, wird die Industrie sich weiter umstellen – zum Wohle unserer Samtpfoten.
Fazit: Katzenfutter ohne Zucker – ein Gewinn für die Katze
Katzenfutter ohne Zucker und mit hohem Fleischanteil zu füttern, ist eine gesunde Wahl und orientiert sich an der natürlichen Ernährung der Katze. Zucker und übermäßige Kohlenhydrate liefern der Katze nichts außer leeren Kalorien und potenziellen Gesundheitsrisiken. Ein hochwertiges, zuckerfreies Futter mit viel Fleisch bietet hingegen alle Nährstoffe, die dein kleiner Stubentiger braucht, ohne Ballaststoffe, die er nicht verwerten kann. Du wrist merken: deine Katze kann mit solch einer Ernährung ihr Idealgewicht besser halten, die Verdauung funktioniert optimal und du hast ein gutes Gewissen, das Beste für die Gesundheit deines Vierbeiners zu tun.
Abschließend lässt sich sagen, dass es sich lohnt, die Etiketten genau zu studieren und eventuell ein paar Euro mehr in wirklich gutes Futter zu investieren. Die Belohnung sind eine vitale, zufriedene Katze und vermutlich weniger Besuche beim Tierarzt aufgrund ernährungsbedingter Probleme. Zuckerfreies Katzenfutter mit hohem Fleischanteil ist mehr als nur ein Trend – es ist ein wichtiger Baustein für ein langes, aktives Katzenleben. Deine Katze wird es dir danken – auch wenn sie die süße Versuchung gar nicht erst vermissen wird!
Dieser Blogbeitrag enthält allgemeine Informationen und ersetzt keine tierärztliche Beratung. Bei speziellen Fragen zur Ernährung deiner Katze konsultiere bitte deinen Tierarzt.