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Dürfen Katzen Kartoffeln essen? Das solltest du wissen!

Kartoffeln und Katzen – geht das gut? Erfahre, ob deine Samtpfote Kartoffeln fressen darf, worauf du achten musst und was gefährlich werden kann.

Dürfen Katzen Kartoffeln essen? Das solltest du wissen!

Hey du, Zweibeiner! 👋🏼

Viele Katzenhalter stellen sich die Frage: Dürfen Katzen Kartoffeln essen? Schließlich taucht die Kartoffel häufig in unseren Mahlzeiten auf, und so mancher Stubentiger zeigt Interesse an dem Knollengemüse. In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige rund um Kartoffeln für Katzen – von erlaubten Zubereitungsarten bis zu gesundheitlichen Risiken. Wir beleuchten, ob Kartoffeln in der Katzenernährung sinnvoll sind oder eher gemieden werden sollten.

Kartoffeln für Katzen – erlaubt oder verboten?

Grundsätzlich dürfen Katzen Kartoffeln essen, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Wichtig ist die richtige Zubereitung und Menge. Hier die Kurzfassung:

  • Erlaubt: Gekochte oder gedämpfte Kartoffeln ohne Gewürze, Salz, Butter oder andere Zusätze​. Nur vollständig durchgegarte Kartoffeln in kleinen Portionen anbieten.
  • Tabu: Rohe Kartoffeln, grüne Stellen der Knolle sowie Kartoffelschalen sind für Katzen giftig und unbedingt zu vermeiden​. Diese enthalten den toxischen Stoff Solanin, der bei Katzen zu schweren Vergiftungen führen. Auch gewürzte oder fettig gebratene Kartoffelgerichte vom menschlichen Teller sind ungeeignet.

Warum diese Einschränkungen? Katzen sind strikte Fleischfresser (Obligat-Karnivoren) und brauchen Kartoffeln nicht als festen Bestandteil ihrer Ernährung. Ihr Verdauungssystem ist nicht darauf ausgelegt, größere Mengen pflanzlicher Kost zu verwerten. Kleine gekochte Kartoffelstückchen werden zwar von manchen Katzen toleriert, sind aber kein Muss – alle notwendigen Nährstoffe erhält die Katze in der Regel bereits über ein hochwertiges Alleinfutter. Kartoffeln sollten daher höchstens als gelegentlicher Snack oder zur medizinisch nötigen Diät-Ergänzung dienen.

Die richtige Zubereitung: roh, gekocht oder gewürzt?

Wie bei vielen Lebensmitteln macht die Zubereitung den Unterschied zwischen verträglich und gefährlich. Im Folgenden erfährst du, welche Formen von Kartoffeln für Katzen geeignet sind – und wovon du lieber die Pfoten lassen solltest.

Rohe Kartoffeln – gefährlich für Katzen

Rohe Kartoffeln sind für Katzen absolut tabu. Ungekochte Knollen enthalten viel Solanin, ein natürliches Gift, das Katzen nicht abbauen können. Bereits geringe Mengen roher oder grüner Kartoffel können Vergiftungserscheinungen auslösen​. Zudem ist rohe Stärke für Katzen unverdaulich und führt zu Magen-Darm-Problemen​. Deshalb gilt: Keine rohen Kartoffeln füttern! Achte auch darauf, dass deine Katze nicht an schälten Kartoffelschalen oder Augen/Keimen knabbern kann – dort steckt besonders viel Solanin​.

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Sollte deine Katze aus Versehen ein Stück rohe Kartoffel fressen, beobachte sie genau auf Symptome (siehe unten) und kontaktiere bei Anzeichen einer Vergiftung umgehend den Tierarzt. Entferne rohe Kartoffeln und Schalenreste sicher aus ihrer Reichweite. ::

Gekochte Kartoffeln – in kleinen Mengen okay

Gekochte Kartoffeln (oder gedämpfte) sind die einzige Zubereitungsart, die für Katzen in Frage kommt. Durch das Kochen werden die Stärkekörner aufgeschlossen und besser verdaulich​. Außerdem geht das meiste Solanin in das Kochwasser über, so dass die gekochte Knolle selbst weitgehend ungiftig ist​. Wichtig: Gib deiner Katze niemals das Kochwasser zu trinken, da sich darin das gelöste Solanin befindet.

Beim Kochen solltest du Folgendes beachten:

  • Kein Salz oder Gewürze: Koche die Kartoffel pur in Wasser, ohne Salz, Brühe oder Gewürze​. Gewürzte Speisen können den Katzenmagen reizen und z.B. durch Salz zu Dehydratation führen. Insbesondere Zwiebel- oder Knoblauchpulver sind hochgiftig für Katzen und dürfen keinesfalls an Kartoffeln haften​t-online.de.
  • Schale entfernen: Die Schale enthält tendenziell mehr Solanin und ist schwer verdaulich. Schäle die Kartoffel daher am besten, insbesondere wenn grüne Stellen oder Keime sichtbar sind​. (Bei makellosen, gekochten Kartoffeln ist die Schale zwar für Menschen essbar – und enthält Ballaststoffe – doch bei Katzen geht Sicherheit vor.)
  • Weich garen: Koche die Kartoffel, bis sie wirklich weich ist. Halb gare („al dente“) Stücke könnten noch unverträgliche Stärke oder Restgifte enthalten.
  • Abkühlen lassen: Lass die gekochte Kartoffel auf Zimmertemperatur abkühlen, bevor du sie anbietest. Zu heißes Futter kann Katzen orale Verletzungen oder Verdauungsprobleme bereiten​santevet.de.
  • Kleine Stücke und geringe Menge: Schneide die gekochte Kartoffel in mundgerechte, kleine Würfel. Biete zunächst nur ein bis zwei kleine Stücke als Probe an – etwa untergemischt ins gewohnte Nassfutter oder als Snack aus der Hand. So kannst du sehen, ob deine Katze Kartoffel mag und verträgt. Eine Portionsgröße von ein paar Würfelchen ein- bis zweimal pro Woche ist mehr als ausreichend.

Beobachte die Katze beim ersten Kartoffelsnack. Frisst sie es überhaupt? (Viele Katzen verschmähen ungewohnte pflanzliche Nahrung.) Tritt kein Unwohlsein auf, kann gelegentlich eine kleine Kartoffelbeigabe okay sein. Denke aber daran: Kartoffel ist nur eine Zugabe – das Hauptfutter sollte weiterhin aus Fleisch bestehen, damit keine Nährstofflücken entstehen.

Gebratene und gewürzte Kartoffeln – lieber nicht

Was ist mit Pommes, Bratkartoffeln, Kartoffelchips & Co.? Solche Zubereitungen sind für Katzen nicht geeignet. Der Grund: Sie enthalten meist viel Fett, Salz und oft Gewürze. Zwar sind gekochte Kartoffeln an sich unschädlich, doch Öl und Salz machen menschliche Kartoffelsnacks für Katzen problematisch. Ein hoher Fettgehalt belastet die Bauchspeicheldrüse und kann auf Dauer zu Übergewicht führen. Salz und Gewürze (z.B. Paprika-Gewürzmischungen auf Chips) können bei Katzen Verdauungsstörungen verursachen oder toxisch wirken.

Auch wenn eine gesunde Katze von einem heruntergefallenen Pommes-Fritz oder Chip nicht sofort krank wird – als regelmäßigen Snack solltest du frittiertes oder gewürztes Essen unbedingt vermeiden. Tierärzte raten, höchstens sehr selten ein winziges ungewürztes Stück zu geben, wenn überhaupt​. Alles, was über ein gelegentliches Probierhäppchen hinausgeht, ist zu salzig und fettig für den Katzenorganismus. Kurz gesagt: Kartoffeln nur in naturbelassener, gekochter Form anbieten und menschliche Kartoffelgerichte nicht mit der Katze teilen.

Inhaltsstoffe der Kartoffel: Was ist gut, was ist schädlich?

Die Kartoffel mag für uns ein nährstoffreiches Lebensmittel sein – doch welche Inhaltsstoffe spielen im Zusammenhang mit Katzen eine Rolle? Hier ein Überblick über die wichtigsten Bestandteile der Kartoffel und ihre Wirkung auf Katzen:

  • Solanin: Dieser natürliche Abwehrstoff der Kartoffelpflanze ist für Katzen hochgiftig. Er steckt vor allem in rohen, grünen oder keimenden Kartoffeln sowie in der Schale​. Solanin kann bei Katzen Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall und neurologische Störungen auslösen​. Gut zu wissen: Solanin wird durch Hitze nicht zerstört, geht aber beim Kochen ins Wasser über​. Deshalb sind gekochte, geschälte Kartoffeln praktisch solaninfrei und für Katzen verträglich.
  • Kohlenhydrate (Stärke): Kartoffeln bestehen zu einem großen Teil aus Stärke. Katzen können gekochte Stärke in geringen Mengen verdauen und als Energiequelle nutzen​. Allerdings haben sie im Vergleich zu Allesfressern nur begrenzte Enzyme für die Verdauung von Kohlenhydraten. Unverdaute Stärke (wie in rohen Kartoffeln) führt zu Blähungen oder Durchfall. Gekochte Kartoffelstärke liefert schnelle Energie, ist aber kein essenzieller Nährstoff für Katzen, da sie ihren Energiebedarf primär aus Fleisch (Protein und Fett) decken.
  • Ballaststoffe: Kartoffeln enthalten etwas Ballaststoffe (Faserstoffe), besonders in der Schale. In kleinen Mengen können Ballaststoffe die Verdauung anregen und die Darmgesundheit unterstützen​. Sie fördern eine geregelte Darmtätigkeit und können z.B. gegen Verstopfung helfen. Doch Vorsicht: Zu viel Ballaststoff ist wiederum nicht gut – die Dosis macht das Gift.
  • Vitamine: In Kartoffeln stecken einige Vitamine, z.B. Vitamin C und Vitamin B6​. Vitamin C ist für die Katze weniger bedeutsam (ihr Körper kann es selbst herstellen), aber Vitamin B6 unterstützt Nervensystem und Stoffwechsel. Diese Vitamine können ein kleiner Bonus sein, ersetzen jedoch keine tierischen Nährstoffquellen.
  • Mineralstoffe: Besonders hervorzuheben ist der hohe Kalium-Gehalt der Kartoffel​. Kalium ist wichtig für Nerven- und Muskelfunktion sowie den Flüssigkeitshaushalt im Körper. Ein wenig zusätzliches Kalium aus einer Kartoffel kann also durchaus Nutzen bringen. Darüber hinaus liefern Kartoffeln geringere Mengen an Magnesium, Eisen u.a., wobei ein hochwertiges Katzenfutter diese Mineralien normalerweise abdeckt.
  • Kein Protein, kein Taurin: Zu bedenken ist, dass Kartoffeln kaum Protein und kein Taurin (für Katzen lebensnotwendige Aminosulfonsäure) enthalten. Als Fleischfresser darf eine Katze nicht zu viel ihrer Nahrung durch kartoffelige Füllstoffe ersetzt bekommen, damit sie genügend hochwertiges Eiweiß und Taurin aufnimmt. Kartoffeln sind also rein ergänzend zu sehen, nicht als Ersatz für Fleisch.

Insgesamt gilt: Aus Sicht der Nährstoffe bieten Kartoffeln für Katzen keinen großen Mehrwert, außer etwas Energie, Ballaststoffe und Kalium. Schadstoffe wie Solanin müssen hingegen unbedingt beachtet werden. Im nächsten Abschnitt schauen wir auf konkrete Gesundheitsvor- und Nachteile.

Mögliche Gesundheitsvorteile durch Kartoffeln

Auch wenn Kartoffeln kein typisches Katzenfutter sind, können sie in bestimmten Fällen geringe Vorteile bieten:

  • Energiequelle bei Schonkost: Gekochte Kartoffeln liefern leicht verdauliche Kohlenhydrate, die Energie spenden​. Bei Erkrankungen, wo die Katze weniger Protein bekommen darf (z.B. bestimmte Nieren- oder Leberprobleme), setzen Tierärzte manchmal bewusst Kartoffeln ein. Durch Kartoffel als Kohlenhydratquelle kann der Proteinanteil im Futter gesenkt werden, um Nieren und Leber zu entlasten, ohne dass der Katze Kalorien fehlen​. So verhindert man Gewichtsverlust trotz proteinreduzierter Diät.
  • Schonendes Schonkost-Bestandteil: Ähnlich wie Reis oder Kürbis kann etwas gekochte Kartoffel Bestandteil einer vom Tierarzt verordneten Schonkost bei Magen-Darm-Beschwerden sein. Die Kartoffel ist mild, fettarm und leicht zu kauen, was bei vorübergehenden Verdauungsproblemen hilfreich sein kann. (Immer in Rücksprache mit dem Tierarzt!).
  • Ballaststoffe für die Verdauung: Ein kleiner Anteil Kartoffel (besonders mit etwas Schale, falls vertragen) liefert Ballaststoffe, die die Darmtätigkeit regulieren. Das kann gelegentlich bei leichter Verstopfung unterstützen oder generell zu einem gesunden Stuhl beitragen​.
  • Kaliumlieferant: Wie erwähnt, punktet die Kartoffel mit Kalium. Ein kaliumreicher Snack kann für aktive Katzen nützlich sein, um ihre Elektrolyte aufzufrischen​ – allerdings bekommt die Katze Kalium normalerweise auch über Fleisch und Organe.
  • Hypoallergener Kohlenhydratspender: Manche Katzen reagieren allergisch auf gängige Getreidesorten (Glutenunverträglichkeit o.Ä.). Kartoffeln sind glutenfrei und werden in einigen hypoallergenen Katzenfuttern als alternative Kohlenhydratquelle eingesetzt​. Für Katzen mit Getreideallergie kann ein kleiner Kartoffelanteil also verträglicher sein als z.B. Weizen oder Mais.
  • Kalorienarmer Leckerbissen: Gekochte Kartoffeln sind nahezu fettfrei und relativ kalorienarm​. Für übergewichtige Katzen könnten sie daher als gelegentlicher Leckerbissen dienen, der den Magen füllt, ohne viele Kalorien oder Fett zu liefern – vorausgesetzt, die Katze mag den Geschmack. Eine gekochte Kartoffel hat deutlich weniger Kalorien als Käse oder handelsübliche Katzensnacks, somit kann ein kleines Stückchen dem Schmusetiger ein Gefühl von Belohnung geben, ohne die Diät zu sprengen.

👉 Wichtig: Diese Vorteile kommen nur zum Tragen, wenn die Kartoffel richtig zubereitet (gekocht, ungewürzt) und in kleinen Mengen gegeben wird. Große Mengen würden die genannten positiven Effekte schnell ins Negative verkehren. Außerdem ist jede Katze individuell – nicht jede wird Kartoffeln mögen oder vertragen.

Risiken und Nebenwirkungen von Kartoffeln

Neben den potenziellen Vorteilen gibt es einige Gesundheitsrisiken, die Kartoffeln für Katzen mit sich bringen können, vor allem bei falscher Fütterung:

  • Solaninvergiftung: Der größte Risikofaktor ist das in rohen und grünen Kartoffeln enthaltene Solanin. Schon kleine Solanin-Mengen können bei Katzen zu Vergiftungen führen (siehe Symptome unten). Daher besteht immer Gefahr, wenn eine Katze an rohen Kartoffeln oder Schalen knabbert​. Ungekochte Kartoffeln stellen eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar, so der Tenor von Tierschutzexperten​.
  • Verdauungsbeschwerden: Zu viel Kartoffel im Napf kann den empfindlichen Katzenverdauungstrakt durcheinanderbringen. Die Katze ist biologisch nicht darauf ausgelegt, größere Mengen Stärke zu verarbeiten. Folglich können Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Blähungen auftreten, wenn eine Katze zu viele Kartoffeln frisst​. Besonders Katzen mit ohnehin empfindlichem Magen reagieren oft mit Durchfall auf ungewohnte pflanzliche Beimischungen.
  • Nährstoffimbalancen: Kartoffeln liefern Kohlenhydrate, aber verdängen bei übermäßigem Verzehr wichtigeres Futter. Bekommt die Katze zu viele Kartoffeln, ist sie satt und frisst weniger von ihrem proteinreichen Hauptfutter. Auf Dauer kann das zu Mangelernährung führen – essenzielle Proteine, Fettsäuren, Vitamine und vor allem Taurin fehlen dann möglicherweise. Besonders riskant ist das für wachsende Katzen und tragende Kätzinnen, die einen hohen Nährstoffbedarf haben.
  • Gewichtszunahme und Diabetes: Obwohl Kartoffeln fettarm sind, enthalten sie viele Kohlenhydrate, die in Zucker umgewandelt werden. Ein zuviel an Kohlenhydraten kann zu Übergewicht führen, wenn die Energie nicht verbraucht wird. Insbesondere bei bereits übergewichtigen oder an Diabetes erkrankten Katzen sollte man auf stärkehaltige Extras wie Kartoffeln verzichten, da sie den Blutzuckerspiegel beeinflussen​. Für Diabetes-Katzen sind Kartoffeln ungeeignet, weil sie den Kohlenhydratanteil der Nahrung erhöhen.
  • Unverträglichkeiten und Allergien: Wie bei jedem Nahrungsmittel kann es individuelle Unverträglichkeiten geben. Einige Katzen könnten allergisch auf Kartoffeln reagieren – auch wenn das selten ist. Mögliche Anzeichen wären Juckreiz, Hautrötungen oder ebenfalls Erbrechen und Durchfall nach dem Fressen​. In solchen Fällen sollte man natürlich keine Kartoffeln mehr anbieten.
  • Gefahren durch Gewürze und Zubereitung: Wenn Kartoffeln in falscher Form gegeben werden (frittiert, gewürzt, mit Zwiebeln/Knoblauch gekocht), kommen zusätzliche Risiken hinzu. Zwiebeln und Knoblauch sind für Katzen auch in kleinen Mengen giftig und können zu Blutarmut führen​t-online.de. Übermäßig salzige Kartoffelchips können bei Katzen zu erhöhtem Durst, Elektrolytstörungen oder im Extremfall Salzvergiftung führen. Fettige Pommes können Bauchspeicheldrüsenentzündung begünstigen. Daher sind solche Zubereitungen absolut zu vermeiden, wie bereits erläutert.

Fazit dieser Risiken: Kartoffeln sind kein natürliches Katzenfutter. In größeren Mengen oder falscher Form überwiegen die Risiken klar den Nutzen. Halte dich deshalb immer an die Regel: nur wenig, nur gekocht, und nur gelegentlich. Dann ist die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen gering. Bei irgendwelchen Auffälligkeiten nach Kartoffelverzehr konsultiere sicherheitshalber den Tierarzt.

Symptome einer Vergiftung durch Kartoffeln

Insbesondere das Solanin in rohen bzw. grünen Kartoffeln kann bei Katzen schnell zu Vergiftungserscheinungen führen. Als Katzenhalter sollte man die Symptome kennen, um im Ernstfall rasch handeln zu können. Achte auf folgende Anzeichen, wenn deine Katze unerlaubterweise rohe Kartoffel erwischt hat oder verdächtige Symptome zeigt:

  • Übelkeit und Erbrechen: Die Katze speichelt vermehrt, würgt oder erbricht sich plötzlich.
  • Durchfall: Solanin reizt den Verdauungstrakt – häufige, wässrige Kotabsätze können darauf hindeuten.
  • Apathie und Schwäche: Die Katze wirkt schlapp, zieht sich zurück, reagiert kaum auf Ansprache.
  • Desorientierung: Vergiftete Katzen können verwirrt wirken, orientierungslos durch die Gegend torkeln oder sich verstecken.
  • Gleichgewichtsstörungen: Ein unsicherer, schwankender Gang (Ataxie) oder Probleme beim Springen und Gehen können auftreten.
  • Muskelkrämpfe oder Zittern: In schweren Fällen können neurologische Symptome wie Krämpfe, Zittern oder erweiterte Pupillen dazukommen (Anzeichen, dass das Nervensystem betroffen ist).

Zeigt deine Katze solche Symptome nach dem möglichen Verzehr von roher Kartoffel oder Kartoffelschalen, ist Eile geboten. Begib dich sofort zum Tierarzt! Nimm wenn möglich eine Probe der gefressenen Kartoffel mit. Solaninvergiftungen können ernsthaft sein und benötigen schnelle Behandlung. Dank des geringeren Körpergewichts reagieren Katzen viel empfindlicher auf Gifte als wir Menschen – warte also nicht ab, bis es schlimmer wird. Lieber einmal zu viel den Tierarzt aufgesucht als einmal zu wenig.

Tierärztliche Empfehlungen und Expertenstimmen

Was sagen Experten, Tierärzte und Tierschutzorganisationen zum Thema Kartoffeln für Katzen? Hier einige fundierte Aussagen aus seriösen Quellen, die unsere Erkenntnisse untermauern:

  • Der Ratgeber des Tierheims/Tierschutzes warnt ausdrücklich: „Rohe Kartoffeln sind eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Sie enthalten das Gift Solanin ...nachlesen. Falls deine Katze die chemische Verbindung aufgenommen hat, stellen sich schon bald darauf erste Vergiftungssymptome ein.“ In gekochter Form stelle die Kartoffel dagegen keine Gefahr mehr für die Katze dar​. Mit anderen Worten: Nur gekochte Kartoffel ohne Grünanteile sind akzeptabel, alles Rohe ist streng verboten.
  • Die Haustier-Experten von Fressnapf erklären, dass gekochte Kartoffeln gelegentlich OK sind, aber keine Notwendigkeit: Katzen vertragen kleinere Mengen an Kohlenhydraten wie Kartoffeln, jedoch erhält eine Katze alle wichtigen Nährstoffe bereits über ihr Alleinfutter. Größere Mengen Kartoffel sättigen zu stark und führen eventuell zu einer Unterversorgung wichtiger Nährstoffe, zudem kann zu viel Stärke Verdauungsprobleme auslösen. Ihre Empfehlung lautet, höchstens ab und zu ein bis zwei kleine Kartoffelwürfel ins Futter zu mischen (Quelle).
  • Laut SantéVet (Haustierkrankenversicherung) sind Kartoffeln für Katzen zwar nicht prinzipiell giftig, sollten aber nur in sehr begrenzten Mengen und in gekochter Form gefüttert werden. Rohe Kartoffeln, grüne Teile und Schalen enthalten Solanin und sind schädlich für Katzen​. Diese Aussage eines Tiermedizin-Portals unterstreicht die allgemeine Regel: Nur wenig, gut gekocht, dann ist es unbedenklich.
  • Julia Fritz, Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik, weist auf einige Vorteile der Kartoffel hin: „Kartoffeln sind sehr kaliumreich ...nachlesen. Kalium ist wichtig für die Funktion von Zellen, Nerven und Muskeln.“ Ab und zu ein Stückchen gekochte Kartoffel zu geben, kann also durchaus positiv sein​. Zudem erklärt sie: Bei bestimmten Krankheiten, wenn weniger Eiweiß gefüttert werden darf, könne es sinnvoll sein, Kartoffeln als Energielieferant einzusetzen. „Dafür gebe ich dann Kartoffeln dazu, um so den Energiebedarf zu decken, sodass die Katze nicht abnimmt.“​. Die Expertin betont aber auch die richtige Zubereitung: Rohe Kartoffeln sind unverträglich, beim Kochen werden die Stärke verträglich gemacht​. Selbst gelegentlich ein Stückchen Pommes oder Chips sieht sie nicht als akutes Problem, warnt jedoch vor zu viel Fett und Salz dabei​. Ihr Fazit deckt sich mit unserer Empfehlung: Nur gekochte Kartoffeln, und das in Maßen.

Wie man sieht, sind sich Tierärzte und Fachleute einig: Rohe Kartoffeln gehören nicht in den Katzenmagen, gekochte Kartoffeln hingegen kann man einer Katze hin und wieder anbieten – vorausgesetzt, man beachtet die genannten Vorsichtsmaßnahmen.

Fazit: Dürfen Katzen Kartoffeln essen oder nicht?

Zusammengefasst: Ja, Katzen dürfen Kartoffeln essen, aber nur gekocht, ungewürzt und in kleinen Mengen. Eine gut durchgegarte, abgekühlte Kartoffel ohne Schale und ohne Salz stellt für gesunde Katzen kein Gift dar und kann gelegentlich als Leckerbissen oder zur Diät-Ergänzung dienen​santevet.de. Achte darauf, nur ein bis zwei mundgerechte Stücke zu geben und beobachte, wie deine Katze es verträgt. Viele Katzen werden gekochte Kartoffeln ignorieren – und das ist auch in Ordnung, denn nötig ist dieses Nahrungsmittel für eine artgerechte Katzenernährung nicht.

Rohe, grüne oder gekeimte Kartoffeln hingegen sind gefährlich und dürfen niemals an Katzen verfüttert werden​. Das in rohen Kartoffeln enthaltene Solanin kann zu Vergiftungen mit Erbrechen, Durchfall und neurologischen Ausfällen führen, selbst in geringer Dosis. Halte deine Katze also von rohen Knollen und deren Kochwasser fern, um kein Risiko einzugehen.

Für dich als Katzenhalter gilt: Im Zweifel verzichtest du lieber auf Kartoffeln in der Katzenernährung. Die Hauptnahrung deiner Samtpfote sollte stets aus hochwertigem tierischem Protein bestehen. Wenn du dennoch etwas Abwechslung bieten willst, kannst du ab und zu ein kleines Stückchen gekochte Kartoffel unter das Futter mischen oder als Snack anbieten – einige Katzen mögen den milden Geschmack. Achte aber darauf, dass keine schädlichen Zutaten dabei sind und dass solche Snacks die Ausnahme bleiben. So stellst du sicher, dass deine Katze optimal versorgt ist und gesund bleibt.

Kurz und knapp: Dürfen Katzen Kartoffeln essen? – Gekochte Kartoffeln in Mini-Mengen ja, rohe Kartoffeln nein. Befolge diese Faustregel, dann kannst du nichts falsch machen. Im Zweifel oder bei gesundheitlichen Fragen rund um die Katzen-Ernährung (Kartoffel & Co.) ziehe immer deinen Tierarzt zu Rate. Deine Katze wird es dir mit Wohlbefinden danken!

FAQ - Häufig gestellte Fragen